Der DTYC trauert um Dieter Hovestadt

Der DTYC trauert um Dieter Hovestadt

Dr. Dietrich Hovestadt war Mitglied im DTYC seit 1988. Dieter war ein leidenschaftlicher Segler mit viel Gespür für Wind. Im DTYC, in den er 1988 eintrat, segelte Dieter ein H-Boot. Eine Zeit lang besaß er auch hochseetüchtige Schiffe, mit denen er den karibischen Raum und die amerikanischen Gewässer befuhr. Ich begleitete ihn auf Törns in der Dänischen und Schwedischen Ostsee und in der Türkei, bei denen ich seine unkomplizierte und kameradschaftliche Seemannschaft gut kennenlernte. Dies und seine offene, sympathische Persönlichkeit gewann im viele Freunde im DTYC und verband mich und ihn über Jahrzehnte in enger Freundschaft.

Dieter stammt aus dem Münsterland, wo er im Oktober 1932 als eines von 8 Kindern auf Gut Havichhorst geboren wurde. Das  Gut Havichhorst vor den Toren Münsters gehört der Familie Hovestadt seit mehr als 200 Jahren. Die Hovestadts bewirtschafteten das große Gut und brannten dort auch den weithin bekannten Hovestadtschen Korn. Dieter verlebte dort trotz der Kriegszeit eine schöne und behütete Kindheit. Er erzählte mir gern die Geschichte von seinem Vater, der Fässer mit Kornschnaps im Mühlteich vor dem Einmarsch der englischen Armee versenkte, um die Soldaten nicht zu unkontrolliertem Alkoholgenuß zu verleiten. Erst Jahre später wurden die Fässer geborgen und – siehe da – der Schnaps hatte durch die Lagerung im dunklen Moorwasser eine schöne Färbung und einen interessanten Geschmack erhalten.1953 machte Dieter das Abitur in Münster und studierte in der Folge in Freiburg, München und Hamburg Physik und Nuklearphysik. Seinen Doktorgrad erwarb er später an der TU München.
Nach seinem Studium arbeitete Dieter in München am Max Planck Institut für Astrophysik.
Hier beschäftigte er sich mit komplizierten Messungen der Sonnenstrahlung und deren Partikel im Weltraum, besonders im interstellaren Bereich. Auf zahlreichen Weltraummissionen wurden Sensoren und Messgeräte eingesetzt, die Dieter mit entwickelte. So reisen heute immer noch die Voyager 1 und 2, die 1976/77 starteten, im  interstellaren Raum mit seinen Sensoren, die stets und zuverlässig Messergebnisse liefern und das wohl noch sehr lange tun werden.
Dieter hinterlässt seine Frau Helga in Tutzing, seine Tochter Marlies in Australien und seinen Sohn Phillip in Südafrika sowie fünf Enkelkinder
Dieter starb am 8. Mai 2024 in seiner Heimatstadt Münster.

Gerd Hedemann