Bowle aber keine Gravur – bei abgekürztem Kurs ist das nun mal die Regel bei der 25sm. Obwohl die Wettervorhersage einen leichten aber gut segelbaren Westwind angesagt hatte, war es zum Start um 10 Uhr schon sehr glatt auf dem See. Wettfahrtleiter Jonas Nisssen schickte 19 Yachten zuerst nach Norden, wo die netten Kollegen vom MRSV eine Tonne im Starnberger Becken gelegt hatten. Die lange Fahrt mit dem Tonnenleger hätte nur unnötig Sprit verbraucht, Danke dafür an den MRSV! Schon an den ersten Tonnen auf Höhe Schloss Garatshausen, wo es zunächst um eine östliche und dann eine Tonne am Westufer ging zeichnete sich unter Vorwindsegeln ein Dreikampf zwischen dem von Tobi Hoh gesteuerten 40er G46 von Familie Frauendorfer, der L95 von Hubert Frenzer und der J80 mit Lothar Schmidt am Steuer ab und das war prima, da ich als Crewmitglied der J80 den Verlauf zwischen den drei Yachten sehr genau mitverfolgen konnte. Schlecht für alle anderen Boote, weil ich nicht viel zu deren Regatta sagen kann.
Während der 40er und die L95 immer wieder leicht unterschiedliche Wendpunkte hatten, konnten wir auf der J80 wunderbar beobachten was besser funktioniert. So schafften wir es bis zum Wendepunkt in den Norden an den beiden eigentlich schnelleren Booten überraschend dran zu bleiben. Immer wieder zog der 40er und die L95 in einer Böje weg, oder das am nächsten zum Ufer liegende Boot profitierte von einer leichten Landthermik. Irgendwann auf dem Weg zur Tonne vor Ammerland und einem überraschenden Dreher auf Südost mussten sich die Boote für Ost- oder Westufer entscheiden. Während der 40 an der Roseninsel vorbei den langen Schlag auf der Westseite bevorzugte, entschieden sich die L95 und die J80 fürs Ostufer. Die vielen Dreher und der wenige Wind zogen bei Hubert Frenzer den Stecker und er gab auf. Bei uns war gerade so viel Wind, dass die Segel standen und wir hatten den deutlich kürzeren Weg zur Tonne als der 40er. So kamen wir praktisch gleichzeitig um halb drei an der Tonne, wo zu unserer Überraschung die Wettfahrt abgeschossen wurde. Wettfahrtleiter Jonas Nissen machte sich Sorgen um die langsameren Boote und entschied sich deshalb für die Abkürzung. Schade, denn nach kurzer Zeit etablierte sich ein stabiler West, der es durchaus erlaubt hätte den kompletten Kurs zu segeln. Zum Zeitpunkt des Abbruchs, war das gar nicht so eindeutig zu sehen.
Für nächstes Jahr ist dies aber keine Option mehr, da wird durchgesegelt und wer keine Lust mehr hat, kann abkürzen aber nicht mehr gewinnen.
Am Ende gab es dann einen überraschenden Sieg für die J80 mit Lothar Schmidt und Thilo Durach und dieser war froh, dass Lothar als Steuermann gemeldet war, denn der Steuermann zahlt die Bowle.
Übrigens die Bowle von Vova war ganz hervorragend frisch und fruchtig!