Segellegenden & Oldtimer – Ein Tag für die Sinne

Segellegenden & Oldtimer – Ein Tag für die Sinne

Rückblick auf den Tag der offenen Tür im DTYC

Ein Tag, wie er stilvoller und eindrucksvoller kaum hätte sein können: Der diesjährige Tag der offenen Tür im Deutschen Touring Yacht-Club stand ganz im Zeichen bewegter Geschichte – zu Wasser und zu Lande. Die Kombination aus edlen Segellegenden und klassischen Automobilen lockte zahlreiche Gäste an das Clubgelände am Starnberger See und bescherten Mitgliedern wie Besuchern unvergessliche Eindrücke.

Bereits ab acht Uhr morgens trafen die ersten automobilen Raritäten ein. Jakob Elfinger und Mike Petters übernahmen mit feinem Gespür für Präsentation die Einweisung der Fahrzeuge auf dem Clubgelände – von eleganten Vorkriegsmodellen bis zu charaktervollen Klassikern aus den 70er-Jahren. Die Vielfalt und Originalität der Automobile ließen das DTYC-Gelände zeitweise wie ein rollendes Museum wirken.

Nach einem gemeinsamen Frühstück begrüßte DAVC-Vorsitzende Barbara Kieslich die Fahrerinnen und Fahrer, stellte die Strecke der Oldtimer-Rallye vor und erklärte die besonderen Aufgaben der kombinierten Wertung. Dabei galt es, entlang einer malerischen Route durch das Fünf-Seen-Land anhand von Bildhinweisen die richtigen Checkpoints zu identifizieren – eine Herausforderung mit nostalgischem Flair und Anspruch.

Parallel dazu wurden auch die Protagonisten auf dem Wasser vorgestellt: Thilo Durach präsentierte sechs Segellegenden, darunter vier 40er Schärenkreuzer sowie zwei Yachten der traditionsreichen 6mR-Klasse – allesamt über 100 Jahre alt, liebevoll gepflegt und segelfertig. Die Boote waren jeweils fünf Fahrzeugen zugeordnet, um in einer besonderen Kombiwertung aus Rallye und Regatta den Gesamtsieger zu ermitteln.

Auch abseits des Geschehens auf Wasser und Straße war im Club viel geboten. Das Organisationsteam um Präsident Andreas Gründobler freute sich über das rege Interesse vieler Besucher, die den Club kennenlernen und sich über den Regattasport informieren wollten. Die Jugendabteilung lockte nicht nur mit Informationen über Schnuppertrainings, sondern auch mit frisch gebackenen Waffeln – ein Angebot, das großen Anklang fand. Dank der Unterstützung engagierter Mitglieder konnten auch Jollen wie Drachen, H-Boot und J/80 besichtigt und bei entsprechendem Wind sogar erlebt werden. Selbst unser traditionsreicher Kutter Robert, vorgestellt von Heribert Aichele, stand interessierten Gästen offen.

Da sich der Wind am Vormittag noch zurückhielt, wurde der moderne Yachtsimulator rege genutzt. Dieses spannende Angebot wurde durch die Segelschule JOJO in Kooperation mit der Firma Isotec und Jörg Schiefelbein ermöglicht und erlaubte auch den “Landratten”, einmal virtuell in den Regattasport einzutauchen.

Für das leibliche Wohl sorgte wie gewohnt unser Casino – zusätzlich unterstützt von den Clubdamen um Monika Hirsch Sieckmann, die mit viel Herzblut einen liebevoll betreuten Stand betrieben. Ihre Wiener Würstchen mit frischen Brezen waren nicht nur kulinarisch ein Genuss, sondern auch ein Zeichen gelebter Clubkultur. Ein herzliches Dankeschön dafür!

Gegen 13 Uhr kehrten die Fahrzeuge der Rallye zurück – gerade rechtzeitig, um auch dem Geschehen auf dem Wasser beizuwohnen. In einem leichten, aber stabilen Windfenster konnten die legendären Yachten zu einer kurzen Wettfahrt auslaufen. Jörg Mössnang und sein Team führten den 40er Wiking elegant an die Spitze, während sich Dr. Tobias Hoh mit der Argo V und Walter Kuhlmann mit dem 6er Carmela auf dem Vorwindkurs rasch an die Führenden heranschoben. Besonders eindrucksvoll: das Segeln unter stehendem Spinaker rund um die Leetonnen – ein sportlicher und zugleich ästhetischer Höhepunkt, der die Zuschauer in seinen Bann zog. Die Argo V sicherte sich souverän den Sieg.

Bei der Siegerehrung im Clubhaus wurde dann auch die Kombiwertung gekürt: Die Fahrzeugcrew um Christoph von Oelhafen sowie das Team der Argo V freuten sich verdient über den Gesamtsieg. Tutzings Bürgermeister Ludwig Horn, der sich bei seinem Besuch ein umfassendes Bild von der Arbeit des Clubs machte, würdigte in seiner Ansprache insbesondere das Engagement des DTYC in der Jugendarbeit. Gerade an einem Tag wie diesem werde deutlich, wie viel Idealismus, Herzblut und Weitblick hinter der täglichen Arbeit im Club stehen.

Doch bei allem sportlichen Ehrgeiz stand eines über allem: das gemeinsame Erleben von Tradition, Technik und Teamgeist. Die Liebe zum Segelsport, der Respekt vor historischen Fahrzeugen und das Miteinander über Generationen hinweg machen Veranstaltungen wie diese so besonders.

Ein großer Dank gilt allen Unterstützerinnen und Unterstützern dieses rundum gelungenen Tages. Der DTYC hat sich einmal mehr als offener, sportlich geprägter und stilbewusster Gastgeber präsentiert – ganz im Sinne unseres gelebten Clubgeistes.

Frank Debacher hat wieder eine fantastische Galerie mit den schönsten Bildern der Veranstaltung unter diesem Link 

 

Dank an Martin Hippius für die Segelbilder